Guten Morgen {NAME}, es gibt eine Koalition in der Koalition, die sich auf keinen Vertrag berufen kann. Ihre Existenz wurde nie beglaubigt. Man hat zu ihrer Gründung auch keine Fotos geschossen, nicht mal ein Selfie. Man könnte meinen, es handelt sich um eine wilde Ehe. Doch diese Koalition in der Koalition folgt keineswegs einer Laune des Augenblicks und ist sogar stabiler als die offizielle Koalition. Der Grund: Sie ist geschmiedet aus Interessen und funktioniert wie das Chassis eines Automobils. Auch das Chassis hält sich unter der Karosserie versteckt und gibt aus dem Innersten heraus allem anderen, dem Antriebsstrang und der Radaufhängung zum Beispiel, seine Ordnung. Den Zentralrohrrahmen des Fahrgestells bilden im Leben der Regierung Olaf Scholz und Christian Lindner. [Vollbild](
12.06.2023
[20230612-teaser-pb-mp-scholz-lindner-schmidt-genscher] Guten Morgen {NAME}, es gibt eine Koalition in der Koalition, die sich auf keinen Vertrag berufen kann. Ihre Existenz wurde nie beglaubigt. Man hat zu ihrer Gründung auch keine Fotos geschossen, nicht mal ein Selfie. Man könnte meinen, es handelt sich um eine wilde Ehe. Doch diese Koalition in der Koalition folgt keineswegs einer Laune des Augenblicks und ist sogar stabiler als die offizielle Koalition. Der Grund: Sie ist geschmiedet aus Interessen und funktioniert wie das Chassis eines Automobils. [20230612-image-dpa-Olaf Scholz und Christian Lindner]
Olaf Scholz und Christian Lindner © dpa Auch das Chassis hält sich unter der Karosserie versteckt und gibt aus dem Innersten heraus allem anderen, dem Antriebsstrang und der Radaufhängung zum Beispiel, seine Ordnung. Den Zentralrohrrahmen des Fahrgestells bilden im Leben der Regierung Olaf Scholz und Christian Lindner. Die AuÃenhaut der Karosserie schimmert in ihrem Fall in den bunten Farben der Ampel, was die Medien anfangs zu allerlei Verzückungen veranlasst hat. Das Fahrgestell aber ist von traditioneller sozial-liberaler Bauart, wie sich jetzt herausstellt. Die Grundkonstruktion geht auf das Ingenieurbüro Schmidt/Genscher zurück, die ihrerseits als Erben des Gründerteams Brandt/Scheel eingesetzt wurden. Den nie fixierten Vertrag einer sozial-liberalen Neuauflage erkennt man im Leben der Ampel-Regierung dennoch â [und zwar an fünf Merkmalen, die ich in der heutigen Business Class präzise beschreibe](. [Business Class]( [Kapiteltrenner Heute in der Business Class] - Hat die militärische Gegenoffensive der ukrainischen Armee begonnen? [Die Antworten](. - Heute beginnt die gröÃte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato â in Deutschland. [Was das für den Flugverkehr bedeutet, lesen Sie hier](. - Warum die Anleger diese Woche gespannt auf die Zinsentscheidung der Fed blicken, [erfahren Sie hier](. - Zum Wochenstart fassen wir für Sie [die wichtigsten Termine der Woche zusammen](. [Business Class]( [Kapiteltrenner Energiewende] [20230612-image-IBA Thüringen-Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker]
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lamia Messari-Becker © IBA Thüringen Die deutsche Energiewende verliert in der Bevölkerung an Zustimmung. Nach Wochen der Vorlage und der Rücknahme von Gesetzen ist unklar, wie die Energiewende sozial- und wirtschaftsverträglich gestaltet werden kann. Die Regierung hat im Zuge dieser Debatte ihre Mehrheit in den Meinungsumfragen verloren. Im [Pioneer Podcast]( bespricht mein Kollege Michael Bröcker mit Prof. Lamia Messari-Becker, Energieexpertin und Professorin für Gebäudetechnik an der Universität Siegen, [wie eine erfolgreiche Energiewende aussehen könnte](. Erster Schritt: Das Heizungsgesetz von Wirtschaftsminister Habeck müsste verändert werden: Man muss wirklich sehr, sehr viele Veränderungen vornehmen. Alles, was Technologien versucht zu regulieren, muss ersatzlos gestrichen werden. Das Ziel muss klar sein: Wir wollen eine Wärmewende, aber die Wege dahin müssen maximal offen sein. â Ein Problem sieht die Professorin auch in der Bereitstellung des Stroms für eine âAll Electric Societyâ: Selbst wenn wir den Endenergiebedarf Deutschlands reduzieren durch EffizienzmaÃnahmen in den Unternehmen oder der Gebäudedämmung, wird es nicht reichen, dass wir eines Tages Industrie, Verkehr und Gebäude versorgen können. â [Podcasts](
Klick aufs Bild führt zur Podcast-Page Damit eine wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltige Energiewende gelingt, [darf sich die Regierung nicht auf einzelne Technologien fokussieren](, sagt die Bauingenieurin. Ihr Fazit: Mono-Technologien sind weder ökologisch wirksam noch kostengünstig. â [Kapiteltrenner: Deutsche Wirtschaft ] [20230612-image-dpa-Airbus A380 Triebwerk]
Airbus A380 Triebwerk © dpa Junge Unternehmerinnen und Unternehmer blicken mit düsterem Blick auf die Zukunft des heimischen Wirtschaftsstandorts. In einer Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschlands unter ihren knapp 10.000 Mitgliedern gaben 65 Prozent der Befragten an, âpessimistischâ oder sogar âsehr pessimistischâ zu sein, wenn sie an den Wirtschaftsstandort Deutschland in 20 Jahren denken. Die Ergebnisse der Umfrage werden heute beim Tag der jungen Wirtschaft in Berlin vorgestellt und liegen unserer Redaktion bereits vorab vor. Weitere [Details lesen Sie in unserem Newsletter Hauptstadt â Das Briefing](. Dazu passt: Energie ist zu teuer, Fachkräfte wandern ab, der Datenschutz bremst Innovationen aus und Weltmarktführer zögern bei Technologiesprüngen. Noch ist âMade in Germanyâ ein Gütesiegel. Aber die schleichende De-Industrialisierung stempelt es zunehmend ungültig. Lesen Sie dazu unsere [Cover Story](. [Die Wahrheit über Deutschlands De-Industrialisierung](
Der Klick aufs Bild führt Sie zur Titelgeschichte. [Kapiteltrenner Aus der Hauptstadt] [Kanzleramtsneubau: Die Party fällt aus]( Diese Exklusiv-Themen lesen Sie heute im [Newsletter Hauptstadt â Das Briefing](. - Der Asylkompromiss treibt die Grünen in eine tiefe Krise und die Ampel vor die nächste ZerreiÃprobe. Alte Gräben brechen wieder auf, Annalena Baerbock steht erstmals im Mittelpunkt der Kritik an der Basis. Thorsten Denkler [hat die Hintergründe recherchiert](. - Die Wirtschaftsjunioren haben ihre 10.000 Mitglieder gefragt, wo ihnen der Schuh drückt. [Das Ergebnis ist eine erstaunlich düstere Zukunftsaussicht und exklusiv zu lesen in unserem Politikteil](. - Bei der Spargelfahrt des Seeheimer Kreises in der SPD gibt es in diesem Jahr einen historischen Doppelbesuch und ein besonderes Zeichen der Verbundenheit. [Die Hintergründe lesen Sie nur hier](. - In der Linken eskaliert der Streit um die Rolle von Sahra Wagenknecht. Der frühere Linken-Parteichef Klaus Ernst [fordert nun den Rücktritt des Parteivorstandes](. - Der deutsch-französische Motor soll wieder ordentlich laufen, dafür traf Olaf Scholz Emmanuel Macron unlängst in Potsdam zum Abendessen. Doch der SPD-Kanzler hat noch mehr vor. Er will Macron und seine Regierung für knapp zwei Tage in seine politische Heimat holen â nach Hamburg. [Michael Bröcker hat die Details](. Hier geht es zur [aktuellen Ausgabe unseres Politik-Briefings](: [Briefing lesen]( Die grüne Spaltung
Der Asylkompromiss treibt die Grünen in eine tiefe Krise. Fraktion und Partei sind gespalten. [Briefing lesen]( [Briefing lesen]( [Kapiteltrenner-Immobilien] [20221019-image-dpa-pb-Goldman Sachs-CEO David Solomon]
Goldman-Sachs-CEO David Solomon © dpa Die US-Bank Goldman Sachs wurde im ersten Quartal von einem sprunghaften Anstieg der Zahlungsrückstände bei gewerblichen Immobilienkrediten (CRE) getroffen. Der Wert der CRE-Kreditnehmer, die mit ihren Rückzahlungen im Rückstand sind, stieg im ersten Quartal um das Sechsfache auf 840 Millionen Dollar, wie aus den Berichten der Federal Deposit Insurance Commission hervorgeht. Doch die Meldung kommt wenig überraschend. In den vergangenen Wochen braute sich am Immobilienmarkt lautlos ein Gewitter zusammen, [wie wir im The Pioneer Briefing analysiert haben](. [Artikel lesen]( Immobilien: Die lautlose Krise
Warum Wohnraum in Zukunft knapp bleibt, welche Rolle Inflation und Zinsanstieg spielen und wer dafür bezahlt. [Artikel lesen]( [Artikel lesen]( [Kapiteltrenner Gabor empfiehlt] [Sheikheconomics]( [Mensch vs. KI: In welcher Medienwelt wollen wir leben?]( [Teuer, teurer, am teuersten â was ist los mit unseren Sozialkassen?]( [Kapiteltrenner: Kirchentag] [20230612-image-imago-Thomas de Maizière]
Kirchentagspräsident Thomas de Maizière © imago Der 38. Kirchentag (âJetzt ist die Zeitâ) folgte der Ermunterung von Kirchentagspräsident Thomas de Maizière. Der hatte sich gewünscht: Wir sollten einmal den Gedanken zulassen, der oder die andere könnte doch recht haben. â Das lieà sich CDU-Chef Friedrich Merz nicht zweimal sagen und folgte der â zunächst gegen ihn gerichteten â Einschätzung seines Widersachers Daniel Günther aus Kiel. Der hatte mit Blick auf den aktuellen Höhenflug der Alternative für Deutschland (AfD) gesagt: Es gelingt uns als Union nicht ausreichend, mit überzeugenden Angeboten wahrgenommen zu werden und die enttäuschten Stimmen abzuholen. â [20230612-image-dpa-Friedrich Merz]
Friedrich Merz © dpa Friedrich Merz wäre nicht Friedrich Merz, wenn er diese Mitschuld nicht unverzüglich Angela Merkel zuweisen würde. Sie hatte damals ihre Politik als alternativlos bezeichnet und damit der Neugründung AfD ihren Namen gegeben: Der Name dieser Partei war eine unmittelbare Reaktion auf dieses Wort, und darum haben wir eine hohe Mitverantwortung dafür, dass es so etwas gab. â Robert Habeck, der auf der Bühne neben Carla Hinrichs von der Letzten Generation saÃ, kam dieser inhaltlich nicht entgegen. Er sagte: Dieser Protest verhindert eine Mehrheit für Klimaschutz. â Carla Hinrichs konterte: Seit wann bewertet die Regierung den Protest gegen sich selbst als richtig oder falsch? â [20230612-image-imago-Carla Hinrichs und Robert Habeck]
Carla Hinrichs und Robert Habeck © imago Einen Unterstützer fand Hinrichs aber dafür in Pastor Quinton Ceasar. Dieser mahnte in seiner Predigt zum Abschluss des 38. Kirchentages: Wir sind alle die âLetzte Generationâ. â [20230612-image-imago-Quinton Ceasar]
Quinton Ceasar © imago âWir können nicht wartenâ, sagte der Theologe aus Ostfriesland. Jesus rufe dazu auf, âmutige Entscheidungenâ zu treffen, die âwirklich Veränderung bewirkenâ. Seine Empfehlung: Nun sei die Zeit, sich nicht auf die StraÃe, sondern âan die befreiende Liebe von Jesus zu klebenâ. Die Festigkeit dieses Klebers allerdings lieà im vergangenen Kirchenjahr zu wünschen übrig. Die Zahl allein der evangelischen Kirchenaustritte lag 2022 mit 380.000 Menschen um ein Drittel höher als im Jahr 2021. Oder anders gesagt: Der Kleber klebt nicht mehr. Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Start in die neue Juniwoche. Bleiben Sie mir gewogen. Es grüÃt Sie auf das Herzlichste, Ihr [Signatur Gabor Steingart]
Gabor Steingart
Herausgeber The Pioneer Redaktion Lukas Herrmann (Leitung), Luisa Nuhr, Daniel Bayer AuÃerdem mitgewirkt haben heute Thorsten Denkler und Maximilian Stascheit Grafiken Nils Lang (Daten), Julian Sander (Titelbild) Pioneer Briefing teilen, Dankeschön erhalten.
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