Guten Morgen {NAME}, im Universum der gebrochenen Politikerversprechen hätte das Thema âKampf dem Plastikmüllâ eine eigene Hölle verdient. In ihr würden viele schmoren, die Rang und Namen haben. âIn Zukunft muss alles Plastik auf dem Markt vollständig recycelbar seinâ, sagte der französische Präsident Macron in seiner Videobotschaft am Montag bei der UN-Konferenz in Paris. âDer Verzicht wird leicht fallen und unsere Umwelt sehr entlastenâ, behauptete die Altkanzlerin Merkel bereits anlässlich des Weltumwelttags 2021. âNicht Wegwerfplastik, sondern Mehrwegâ sei der neue Standard â frohlockt die amtierende Umweltministerin Steffi Lemke. [Vollbild](
31.05.2023
[20230530-teaser-morning-briefing-media-pioneer-cola-meer-3] Guten Morgen {NAME}, im Universum der gebrochenen Politikerversprechen hätte das Thema âKampf dem Plastikmüllâ eine eigene Hölle verdient. In ihr würden viele schmoren, die Rang und Namen haben. [20230531-image-imago-mb-Emmanuel Macron]
Emmanuel Macron © imago âIn Zukunft muss alles Plastik auf dem Markt vollständig recycelbar seinâ, sagte der französische Präsident Macron in seiner Videobotschaft am Montag bei der UN-Konferenz in Paris. [20220819-image-dpa-mb-Angela Merkel]
Angela Merkel © dpa âDer Verzicht wird leicht fallen und unsere Umwelt sehr entlastenâ, behauptete die Altkanzlerin Merkel bereits anlässlich des Weltumwelttags 2021. âNicht Wegwerfplastik, sondern Mehrwegâ sei der neue Standard â frohlockt die amtierende Umweltministerin Steffi Lemke. [20230426-image-imago-pb-Joe Biden]
Joe Biden © imago Joe Biden ist Präsident und Amerikaner, weshalb er schon von Berufs wegen nach World Leader klingt: We should not be allowing plastic. â Die Wahrheit sieht brutal anders aus. Der neue Standard ist der alte. Der Verzicht fällt nicht leicht, weshalb ihn auch niemand probiert. Plastik wird nicht verboten, sondern in rauen Mengen produziert. Das Plastikzeitalter, sagt Jacqueline Goebel, die Autorin des vergangene Woche veröffentlichten Buches âDie Plastiksuchtâ, hat eben erst begonnen. [Willkommens-Angebot]( Noch bis Freitag tagt die Plastik-Konferenz der Vereinten Nationen in Paris. Die erdrückende Faktenlage â an der es nichts zu deuteln gibt â [führen wir in der Business Class auf.]( Der wirklich erschreckende Faktor liegt nicht in den Kunststoffen selbst, sondern in der Erkenntnis, dass die Politik ihr Primat an die Wirtschaft verloren hat. [Die unbequeme Wahrheit dazu, heute in der Business Class.]( [Willkommens-Angebot]( [Kapiteltrenner Heute in der Business Class] - Gestern wurde Moskau mit mehreren Drohnen angegriffen. [Lesen Sie in unserem Ukraine-Update alles rund um die neuen Geschehnisse.]( - Hanno Berger gilt als Architekt der Cum-Ex-Deals. Nun wurde er erneut vor dem Gericht Wiesbaden schuldig gesprochen. [Hier gehtâs zu den Details.]( - Die türkische Lira ist auf ein historisches Tief gesunken. [Wie es mit der Währung weitergeht, hier.]( [Willkommens-Angebot]( [Kapiteltrenner Florence Gaub] [20230531-image-imago-mb-Florence Gaub]
Florence Gaub © imago Am helllichten Tag ereignete sich gestern der erste gröÃere Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt Moskau. [Im heutigen Podcast]( habe ich mit Florence Gaub über den neuartigen Drohnenkrieg gesprochen. Sie ist eine deutsch-französische Militärexpertin, Politikwissenschaftlerin und berät den europäischen Rat zu Zukunftsthemen. Seit Mai ist sie zudem Chefin der Forschungsabteilung am Defense College der NATO in Rom. Sie sagt: Was die Leute über den Krieg denken, ist genauso wichtig wie die Panzer oder die Munition. Gerade denken die Menschen auf beiden Seiten, dass sie militärisch feststecken. Deshalb wird der Krieg in die Städte getragen. Man zeigt den Menschen: âHier, das wollt ihr doch mit Sicherheit nicht.â â [Alle Podcasts - The Pioneer Briefing](
Klick aufs Bild führt zur Podcast-Page. Zur Urheberschaft des Angriffs auf Moskau [gibt sie zu Bedenken:]( Es könnte sowohl jemand in Russland sein, der pro-ukrainisch ist, als auch die Ukrainer selber. Die potenzielle Täterschaft ist tatsächlich sehr groÃ, weil man Drohnen relativ leicht bekommen und dann quasi per Hand aufrüsten kann. â Als Blaupause für einen möglichen Frieden könnte der Friedensprozess zwischen Israel und Ãgypten dienen, bei dem es unter anderem um den Status der Sinai-Halbinsel ging: Wir sollten fragen: Worum geht es euch im Kern? Damals ging es für Ãgypten darum, dass der Sinai zur nationalen Geschichte gehört. Und für Israel ging es um die Sicherheit, sie wollten nie wieder angegriffen werden. Die Lösung: Der Sinai gehört zu Ãgypten, aber demilitarisiert. Und an solche Lösungen müssen wir auch diesmal denken. â Fazit: [In diesem Podcast-Gespräch]( mit der NATO-Vordenkerin wird kein Friedensplan vorgelegt, aber seine Grundstruktur erkennen wir dennoch. [Kapiteltrenner Aus der Hauptstadt] Diese Exklusiv-Themen lesen Sie heute im Newsletter âHauptstadt - Das Briefingâ. - Die Ampel will noch mehr Transparenz im Lobbyregister schaffen. Ob aber auch Gewerkschafter, Arbeitgeber und Kirchenvertreter Lobbyisten sein sollen, [darüber gibt es Streit.]( - Die Sicherheitspanne im Umfeld von Kanzler Olaf Scholz auf dem Frankfurter Flughafen wird aufgearbeitet â doch der Kanzler selbst [will âanfassbarâ bleiben.]( - In der FDP droht nun auch Widerstand gegen das Wärmeplanungsgesetz. Der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler hält das Vorhaben [für völlig âunrealistischâ.]( - Im Titel seines Ministeriums hat Volker Wissing das Digitale vorangestellt. Doch was Gesetzesentwürfe angeht, war der FDP-Politiker bislang [nahezu tatenlos.]( [Briefing lesen]( Sind Gewerkschaften Lobbyisten?
Gewerkschaften, Kirchen, Arbeitgeber - die Ampel streitet um das Lobbyregister. [Briefing lesen]( [Briefing lesen]( [Kapiteltrenner Musk in China] [20230531-image-imago-mb-Elon Musk]
Elon Musk © imago Elon Musk ist das erste Mal seit über drei Jahren in China. Gestern traf sich der Unternehmer mit dem chinesischen AuÃenminister Qin Gang in Peking. Weitere Treffen mit chinesischen Politikern werden erwartet. Laut dem chinesischen AuÃenministerium will Musk das Tesla-Geschäft in China ausweiten und hat sich gegen das von der US-Regierung angestrebte âDecouplingâ von China ausgesprochen. Musk selbst äuÃerte sich noch nicht. Dem chinesischen AuÃenministerium soll er allerdings erklärt haben: Die Interessen der USA und China sind verflochten wie siamesische Zwillinge, unzertrennbar. â [20230531-image-imago-mb-Qin Gang]
Qin Gang © imago AuÃenminister Qin Gang fügte hinzu: Wir müssen das Steuer in die richtige Richtung des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Win-Win-Zusammenarbeit lenken. â Zumindest eindeutig verflochten sind die Interessen von Musk und China: Für Tesla ist China der zweitgröÃte Absatzmarkt nach den USA. Die gröÃte Tesla-Fabrik steht in Shanghai. Immer wieder wird über den Bau einer zweiten Fabrik spekuliert. [Willkommens-Angebot]( [Kapiteltrenner Polarisierung] [20230531-image-dpa-mb-Gottfried Benn]
Gottfried Benn © dpa Die Polarisierung der Gesellschaft und damit die Erkaltung und Entfremdung der in ihr lebenden Persönlichkeiten sind keine Exklusivität der Gegenwart. Daran erinnert uns ein fünfzeiliges Fundstück aus dem Werk von Gottfried Benn, in dem er seine Distanz zu Ernst Jünger nicht nur dokumentiert, sondern zelebriert. [20230531-image-imago-mb-Ernst Jünger]
Ernst Jünger © imago Die FAZ druckt in ihrer Frankfurter Anthologie das Kurzgedicht mit dem Titel âAn Ernst Jüngerâ, das ursprünglich âHerrn Ernst Jüngerâ überschrieben war: âWir sind von auÃen oft verbunden, wir sind von innen meist getrennt, doch teilen wir den Strom, die Stunden, den Ecce-Zug, den Wahn, die Wunden des, das sich das Jahrhundert nennt.â Der Weltkriegslyriker Gottfried Benn braucht nur fünf Zeilen, um dem neun Jahre jüngeren Weltkriegsschriftsteller Ernst Jünger (und damit der Ãffentlichkeit) deutlich zu machen, wie es um ihr Verhältnis bestellt war. Sie teilten die Wirklichkeit ihres Jahrhunderts. Aber sie teilten nicht die Wahrnehmung von der Wirklichkeit. Man lebte und dachte in Distanz zueinander. Dabei waren Benn und Jünger nicht nur in ihrer Zeitgenossenschaft, sondern auch im Irrtum vereint: Der aufkommende Nationalsozialismus faszinierte sie, bevor sie sich erschrocken abwandten. Vielleicht war es gerade dieser Flirt der beiden Intellektuellen mit den Mächtigen, der sie einander entfremdete. Womöglich erkannte Benn die eigene Eitelkeit in der des anderen. Jünger versuchte bereits 1920, Kontakt zu Benn aufzunehmen, allerdings vergebens, erfahren wir in der FAZ. Auf seine zweite Kontaktaufnahme knapp 30 Jahre später antwortete Benn mit dem besagten Kurzgedicht. Die Demütigung lag in der Beiläufigkeit der Gemeinheit. Diese Zeilen über den prominenten Zeitgenossen hat Benn später bewusst nicht in seine âGesammelten Gedichteâ aufgenommen. Wir lernen: Es gab eine Cancel Culture, lange bevor das Wort erfunden wurde. Womöglich ist die âGesellschaft der Singularitätenâ, von der Andreas Reckwitz schreibt, gar nicht singulär. Ich wünsche Ihnen einen beschwingten Start in den Tag. Es grüÃt Sie auf das Herzlichste, Ihr [Signatur Gabor Steingart]
Gabor Steingart
Herausgeber The Pioneer Redaktion Lukas Herrmann (Leitung), Luisa Nuhr, Daniel Bayer, Till Henniges AuÃerdem mitgewirkt haben heute Rasmus Buchsteiner und Thorsten Denkler. Grafiken Nils Lang (Daten), Peter Gorzo (Titelbild) Anmerkungen Im Briefing vom 21. Mai hat sich bedauerlicherweise ein Fehler eingeschlichen: Das Pioneer Briefing ist nicht das einzige deutsche Medium, das in Lizenz für den Bloomberg Terminal übernommen wird. Dort sind auch ausgewählte Inhalte anderer Qualitätsmedien vertreten, z.B. die der FAZ. Pioneer Briefing teilen, Dankeschön erhalten.
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