Guten Morgen {NAME}, es gibt ein Problem, das sich noch als tödliches Gift für unsere Demokratie erweisen könnte. Gerade deshalb, weil es zunächst nur schleichend und nicht tödlich wirkt. Die Rede ist von der vorsätzlichen Abstinenz am Wahltag. Jahrelang hielt man das Nichtwählen für eine Bequemlichkeit der Bürger. Dann setzten die politischen Parteien die aberwitzige Argumentation in der Ãffentlichkeit durch, die Bürger hätten sich entpolitisiert. Es gehe ihnen schlicht zu gut. Mittlerweile sieht die Parteienforschung klarer. Der Nichtwähler â das hat sich herumgesprochen â sendet den Parteien eine knallharte Botschaft, die vom drohenden Unheil kündet: [Vollbild](
13.03.2023
[20230313-header-pb-mp-demokratie-nichtwähler] Guten Morgen {NAME}, es gibt ein Problem, das sich noch als tödliches Gift für unsere Demokratie erweisen könnte. Gerade deshalb, weil es zunächst nur schleichend und nicht tödlich wirkt. Die Rede ist von der vorsätzlichen Abstinenz am Wahltag. Jahrelang hielt man das Nichtwählen für eine Bequemlichkeit der Bürger. Dann setzten die politischen Parteien die aberwitzige Argumentation in der Ãffentlichkeit durch, die Bürger hätten sich entpolitisiert. Es gehe ihnen schlicht zu gut. [20230313-image-dpa-pb-Briefwahlzentrum in Berlin]
Briefwahlzentrum in Berlin © dpa Mittlerweile sieht die Parteienforschung klarer. Der Nichtwähler â das hat sich herumgesprochen â sendet den Parteien eine knallharte Botschaft, die vom drohenden Unheil kündet: Ich mag euch nicht. Für euch rühre ich keinen Finger. Ihr seid für mich nicht die Lösung, sondern das Problem. In der [Business Class des Pioneer Briefings]( skizziere ich den Befund in acht Grafiken, die wie Röntgenbilder wirken. Sie zeigen [eine Krankheit, die in ihrem Verlauf chronisch geworden ist.]( [Paywall Business Class]( [Hier geht es zur Pflichtlektüre]( für jeden, dem die deutsche Demokratie am Herzen liegt. [Paywall Banner UTM]( [20220318-image-Anne Hufnagl-mb-Gregor Gysi]
Gregor Gysi © Anne Hufnagl Der Grandseigneur der Linken, Gregor Gysi, ist ebenfalls besorgt angesichts der steigenden Nichtwähler-Zahlen. Er weià aus eigenem Erleben, warum die etablierten Parteien â wozu in diesem Fall auch Die Linke gehört â die [Verluste durch Nichtwähler in Kauf nehmen:]( Diejenigen, die sich nicht beteiligen, stören meine Zusammensetzung nicht. Wir werden ja dadurch nicht weniger Bundestagsabgeordnete. Solange keiner etwas spürt, fängt das System nicht an zu reagieren. â Damit sich die Politik dem Thema annimmt und die Nichtwähler zurück in den politischen Prozess holt, muss sie Druck spüren. Aber wie? [Seine Antwort]( darf jeder Journalist als Arbeitsauftrag verstehen: Durch Medien, die sich diesem Thema widmen und dadurch wiederum die Etablierten unter Druck setzen, sich damit zu beschäftigen. Die Aufgabe von Medien besteht darin, uns Politikerinnen und Politiker zu nerven. â Mehr dazu im [Sonderpodcast mit Gregor Gysi auf ThePioneer.de]( oder [in der App]( â für Pioneers only. [20210302-image-dpa-mb-Heribert Prantl]
Heribert Prantl © dpa Auch den ehemaligen Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Heribert Prantl, treibt das Thema um. Prantl leitete mehr als 20 Jahre das innenpolitische Ressort der Süddeutschen Zeitung. Er ist der publizistische Begleitschutz des Bürgerrechts-Liberalismus in Deutschland. Er sagt [im heutigen Podcast-Gespräch](: Demokratie ist eine Gemeinschaft, die ihre Zukunft miteinander gestaltet. Wenn bei dieser Gestaltung 50 Prozent der Menschen nicht mitmachen, kann diese Demokratie nicht gut funktionieren. â Er sieht verschiedene Nichtwähler-Lager und hat eine Idee, [wie sich die Demokratie revitalisieren lieÃe:]( Es braucht eine Prise direkte Demokratie â auch auf Bundesebene. â Denn: Volksabstimmungen, die natürlich nicht jeden Tag stattfinden dürfen, beleben die Demokratie. Sie sorgen dafür, dass Kommunikation über politische Grundfragen stattfindet, dass sich die Bürger besser informieren, weil sie wissen wollen, worum es bei der Abstimmung geht. â [Economy Podcasts](
Klick aufs Bild führt zur Podcast-Page [HDB - 13.03.23]( Diese Koalition denkt groà â vor allem, wenn es um das eigene Personal geht. Zum ersten Mal in der bundesrepublikanischen Geschichte beschäftigt die Bundesregierung mehr als 30.000 Mitarbeiter, wie aus einer internen Berechnung des Steuerzahlerbundes hervorgeht, die meinem Kollegen Michael Bröcker vorliegt. Allein die Zahl der Top-Beamten mit einer Besoldungsstufe zwischen B3 und B11 (9000 bis 15.000 Euro pro Monat) ist um 168 Beamte auf insgesamt 2146 gestiegen. So viele wie nie. Die Kosten für den Steuerzahler allein für diesen Posten-Zuwachs: 50 Millionen Euro pro Jahr. Welcher Minister und welche Ministerin sich beim eigenen Führungspersonal besonders spendabel zeigt und wer sich zurückgehalten hat, [lesen Sie im Hauptstadt-Newsletter hier.]( AuÃerdem im Politik-Teil von The Pioneer: - Von 756 auf 630: Jahrelang scheiterte die GroÃe Koalition an einer Wahlrechtsreform, weil die CSU blockierte. Lammert und Schäuble gaben schlieÃlich auf. Nun kommt die Wahlrechtsreform â ohne die Union. Unserem Vize-Chefredakteur Gordon Repinski [liegt der Gesetzentwurf exklusiv vor.]( [Briefing lesen]( Wahlrecht: Die Ampel schrumpft das Parlament
Jahrelang scheiterte die GroKo, weil die CSU blockierte. Nun kommt die Wahlrechtsreform ohne Union. [Briefing lesen]( [Briefing lesen]( - Die künftige Bildungssenatorin in Berlin kommt aus Dresden, ist dreifache Mutter, arbeitete als Lehrerin in Afrika, leitete eine Brennpunktschule in Neukölln und ist CDU-Politikerin. Katharina Günther-Wünsch könnte den schwierigsten Posten in der Hauptstadt übernehmen. [Mein Kollege Maximilian Stascheit hat sie getroffen](. [Artikel lesen]( Die Frau, die das Berliner Bildungschaos beenden soll
Katharina Günther-Wünsch würde Berlins neue Bildungssenatorin werden. Eine Herkulesaufgabe. Von Maximilian Stascheit. [Artikel lesen]( [Artikel lesen]( [20230313-image-Reuters-pb-Greg Becker, CEO der Silicon Valley Bank]
Greg Becker, CEO der Silicon Valley Bank © Reuters Das Aus der Silicon Valley Bank (SVB) hat die Bankenwelt verunsichert. Die auf Startups spezialisierte SVB verzeichnete am Donnerstag an der Wall Street mit einem Minus von gut 60 Prozent einen Rekord-Tagesverlust. Am Freitag ging es weiter bergab, ehe die US-Behörden einschritten und die Bank schlossen. Der Kollaps des Startup-Finanzierers war die gröÃte Bankenpleite seit der Finanzkrise 2008 und der zweitgröÃte überhaupt in der US-Geschichte. Was bedeutet dies nun für die Finanzwelt? [Unsere Pioneer-Finanzredaktion hat die wichtigsten Fragen für Sie in der Business Class beantwortet.]( [20230313-image-imago-mb-Kemal KılıçdaroÄlu]
Kemal KılıçdaroÄlu © imago Laut der neuesten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts âPiarâ wollen aktuell 57,1 Prozent der türkischen Wählerinnen und Wähler den Kandidaten der Opposition, Kemal KılıçdaroÄlu, zum Präsidenten wählen, 42,9 Prozent stimmten für den amtierenden Präsidenten ââRecep Tayyip ErdoÄan. Was bis vor kurzem noch unmöglich schien, scheint damit zum Greifen nah: Die Rückkehr der Türkei zur Demokratie und nach Europa. Meine Kollegin Alev DoÄan war in der vergangenen Woche in der Türkei und hat Gespräche in Ankara und in Istanbul geführt. [Ihre Analyse finden Sie hier, exklusiv für Pioneers.]( [20230313-image-dpa-mb-95. Oscarverleihung]
Regisseur Edward Berger © dpa In der vergangenen Nacht fand die 95. Oscarverleihung im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Insgesamt 23 Goldjungen vergab der Host und Comedian Jimmy Kimmel. Vier davon gewann der deutsche Film âIm Westen nichts Neuesâ von Regisseur Edward Berger: - Bester internationaler Film. Die Auszeichnung ging zum vierten Mal überhaupt an eine deutsche Produktion, zuletzt an das Stasi-Drama âDas Leben der Anderenâ von Florian Henckel von Donnersmarck 2007. - Beste Kamera (unter Kameramann James Friend) - Beste Filmmusik (komponiert von Volker Bertelmann alias Hauschka) - Bestes Produktionsdesign (Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper) [20230125-image-dpa-mb-Die Rolle Paul Bäumer gespielt von Felix Kammerer in einer Szene aus âIm Westen nichts Neuesâ]
Die Rolle Paul Bäumer gespielt von Felix Kammerer in einer Szene aus âIm Westen nichts Neuesâ © dpa Die Geschichte hinter âIm Westen nichts Neuesâ wurde 1928 vom deutschen Schriftsteller Erich Maria Remarque geschrieben und handelt von den Schrecken des Ersten Weltkrieges aus Sicht eines jungen Soldaten. Der Film spielt an der erstarrten Kriegsfront in Belgien, wo Millionen von Menschen über Jahre hinweg unendliches Leid erfuhren. [20230125-image-dpa-mb-Szene aus dem Film âIm Westen nichts Neuesâ]
Szene aus dem Film âIm Westen nichts Neuesâ © dpa Regisseur Berger betonte zwar zuvor, dass sein Werk kein Kommentar zum Ukraine-Krieg sein solle. Trotzdem sind die Parallelen zur aktuellen Situation unverkennbar, da auch in der Ukraine die Fronten langsam erstarren. Jeden Tag wird für wenige Meter Geländegewinne sinnlos gestorben. [20230313-image-dpa-mb-Albrecht Schuch, Felix Kammerer, Malte Grunert, Edward Berger und Daniel Brühl Empfang der deutschen Oscar-Anwärter]
Albrecht Schuch, Felix Kammerer, Malte Grunert, Edward Berger und Daniel Brühl beim Empfang der deutschen Oscar-Anwärter © dpa Der Abend hätte allerdings noch erfolgreicher werden können: âIm Westen nichts Neuesâ war insgesamt für neun Oscars nominiert, darunter auch als erster deutscher Beitrag überhaupt in der Königskategorie âBester Filmâ. Dieser Preis ging an die Science-Fiction-Actionkomödie âEverything Everywhere All at Onceâ. [20230125-image-dpa-mb-Edward Berger]
Edward Berger © dpa Fazit: Die erlauchte Jury der Oscars wollte nicht politisch werden. Sie wollte träumen. Hollywood ist nunmal kein Kriegsverbrecher-Tribunal, sondern eine Traumfabrik. Ich wünsche Ihnen einen nachdenklichen Start in die neue Woche. Bleiben Sie mir gewogen. Es grüÃt Sie auf das Herzlichste, Ihr [Signatur Gabor Steingart]
Gabor Steingart
Herausgeber The Pioneer Impressum Redaktion Lukas Herrmann (Leitung), Luisa Nuhr, Daniel Bayer Grafiken Nils Lang (Daten), Henning Schmitter Pioneer Briefing teilen, Dankeschön erhalten.
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