Guten Morgen {NAME}, es ist in Mode gekommen, dass Journalisten sich als Teil des politischen Kampfes sehen. Ihr Gefechtsstand ist die Redaktionskonferenz. Sie haben Neugier durch Haltung ersetzt. Der Andersdenkende wird nicht mehr befragt, sondern geschmäht. Man will ihn nicht verstehen, sondern stellen, was in diesem Kontext bloÃstellen bedeutet. Befeuert vom Gefühl moralischer Ãberlegenheit versagt man dem anderen den Respekt. Er ist kein Gesprächspartner mehr, sondern Gesprächsrivale. Der neuzeitliche Haltungsjournalist ist durchdrungen von der Idee, er verkörpere eine âVierte Gewaltâ im Staate, auch wenn uns das Grundgesetz keinerlei Hinweis auf die Existenz einer solchen Gewalt neben Exekutive, Legislative und Judikative gibt. [Vollbild](
17.10.2024 Guten Morgen {NAME}, es ist in Mode gekommen, dass Journalisten sich als Teil des politischen Kampfes sehen. Ihr Gefechtsstand ist die Redaktionskonferenz. Sie haben Neugier durch Haltung ersetzt. Der Andersdenkende wird nicht mehr befragt, sondern geschmäht. Man will ihn nicht verstehen, sondern stellen, was in diesem Kontext bloÃstellen bedeutet. Befeuert vom Gefühl moralischer Ãberlegenheit versagt man dem anderen den Respekt. Er ist kein Gesprächspartner mehr, sondern Gesprächsrivale. Der neuzeitliche Haltungsjournalist ist durchdrungen von der Idee, er verkörpere eine âVierte Gewaltâ im Staate, auch wenn uns das Grundgesetz keinerlei Hinweis auf die Existenz einer solchen Gewalt neben Exekutive, Legislative und Judikative gibt. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, der mit seiner Fidesz-Partei zuletzt 54 Prozent der Stimmen holte, ist in besonderer Weise ins Fadenkreuz der Medien geraten. Er habe in Ungarn eine Diktatur geschaffen, schreibt der Spiegel. Er sei der âkleine Diktatorâ, meint die Süddeutsche. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ihm erst vor wenigen Tagen coram publico im Europaparlament den Kampf angesagt. Sie warf ihm vor, in der Migrationspolitik die Probleme Ungarns auf Kosten der EU zu lösen (âSie werfen ihre Probleme über den Zaunâ). Sie hielt ihm seine Nähe zu Putin vor, denn Orbán beteiligt sich nicht an Waffenlieferungen an die Ukraine und bezieht weiterhin Gas aus Russland. Das macht ihn zum Paria innerhalb der EU â einerseits. [Ursula von der Leyen spricht im Europäischen Parlament â im Hintergrund Viktor Orbán, 09.10.2024]
Ursula von der Leyen spricht im Europäischen Parlament â im Hintergrund Viktor Orbán, 09.10.2024 © dpa Andererseits: Viktor Orbán ist im Unterschied zu Ursula von der Leyen mit allen Mächtigen dieser Welt âon speaking termsâ. Als Vorsitzender des Europäischen Rates, der Vertretung aller 27 Mitgliedstaaten, hat er eben erst eine Weltreise beendet, die ihn zu Wolodymyr Selenskyj nach Kiew führte, danach in den Kreml zu Putin, schlieÃlich zu Xi Jinping nach Peking und im Anschluss an Gespräche mit Joe Biden auch zu Donald Trump in dessen Florida-Hauptquartier Mar-a-Lago. Am Montag dieser Woche war Orbán in Berlin, er besuchte Olaf Scholz im Kanzleramt, danach traf er sich von den Medien unbemerkt zum Privatissimum mit Angela Merkel. AnschlieÃend waren wir auf der Pioneer Two zum Interview verabredet â ohne inhaltliche Vorbedingungen und ohne nachträgliche Autorisierung. [Ankunft von Viktor Orbán auf der Pioneer Two am 14.10.2024]
Ankunft von Viktor Orbán auf der Pioneer Two am 14.10.2024 © Jule Halsinger Wir waren zum Gespräch verabredet, nicht zum Showdown. Ich wollte herausfinden, wie dieser Mann auf eine Welt im Umbruch blickt, und verstehen, warum er dem Nachbarstaat Ukraine in dessen Freiheitskampf jede militärische Unterstützung versagt, wie er sich die Rückkehr des Friedens nach Europa vorstellt und warum er sein Land so zielstrebig in die europäische Isolation führt. Das gesamte Gespräch hören und lesen Sie am Wochenende. Einen Auszug aber gibt es heute im [Pioneer-Podcast]( und in verkürzter Form die wichtigsten Fragen und Antworten des Interviews jetzt in der [Business Class](. [OverviewPage Podcast](
Klick aufs Bild führt zur Podcast-Page. [The Pioneer Paywall 2024]( [Selenskyj und Scholz im Bundeskanzleramt in Berlin am 11.10.2024]
Selenskyj und Scholz im Bundeskanzleramt in Berlin am 11.10.2024 © imago Dazu passt: Der Bundeskanzler hat sich gestern in seiner Regierungserklärung für Friedensgespräche mit der Ukraine und Russland ausgesprochen. Fast zeitgleich stellte der ukrainische Präsident den Abgeordneten im Kiewer Parlament und der Militärführung seinen Plan für einen raschen Sieg gegen Russland vor. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie [hier](. - Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen. - Morgan Stanley setzt das Gewinnwachstum der US-Banken fort. - Das traditionsreiche Auktionshaus Sothebyâs verkauft erstmals ein Kunstwerk eines Roboters. [Kassenbeiträge auf Rekordhoch â Reformen wären nötig]( Rekordhoch: Der Gesamtbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung wird im kommenden Jahr um 0,8 Prozentpunkte steigen und klettert somit auf 17,1 Prozent. Dies teilte der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) â bestehend aus Vertretern des Gesundheitsministeriums, der GKV und des Bundesamts für Soziale Sicherung â gestern mit. Damit steigen die Beiträge sogar schneller und stärker als von vielen erwartet â und das trotz groÃer Reformpläne des Gesundheitsministers Karl Lauterbach, der auf stärkere Effizienz im Gesundheitswesen hinarbeiten will, wie etwa: - die Krankenhausreform. Sie soll auch künftig die flächendeckende medizinische Versorgung durch eine Steigerung der Effizienz und Entbürokratisierung garantieren und finanzierbar halten. - oder die Reform des Notfallwesens. Ziel davon war es, Notfalleinrichtungen für Hilfesuchende effizienter zu nutzen. Eins lässt sich damit jedoch nicht stoppen â [der Anstieg der Kassenbeiträge](. Denn: Allein durch Effizienz im Gesundheitssektor wird das demografische Problem nicht gelöst. [Paywall Grafik Teaser]( Ãkonomen fordern hingegen tiefgreifendere Reformen â auch hin zu einer Begrenzung der Sozialleistungen. Lesen Sie die Analyse unseres Kollegen Michael Bassewitz und die Forderungen der Gesundheitsexperten im heutigen [Hauptstadt-Briefing](. [AuÃerdem](: - Die Union streitet mit der Ampel über Anträge zu Migration. - Die Werteunion steht offenbar kurz vor dem Zusammenbruch. Auch der Versuch einer Abwerbung ehemaliger AfD-Bundestagsabgeordneter durch Jörg Meuthen misslingt. - In einem Antrag will die Ampel Talente im Handwerk fördern. [The Pioneer Paywall 2024]( [Ted Pick, seit dem 1. Januar 2024 CEO bei Morgan Stanley]
Ted Pick, seit dem 1. Januar 2024 CEO bei Morgan Stanley © Morgan Stanley Morgan Stanley hat den Gewinn im abgelaufenen Quartal mächtig gesteigert. [Hier]( die Details. [The Pioneer Paywall 2024]( [Roboter Ai-Da im britischen Parlament, London, 11.10.2022]
Roboter Ai-Da im britischen Parlament, London, 11.10.2022 © dpa Das Auktionshaus Sothebyâs besteht seit 1744 und gehört zu den weltweit führenden im Kunstmarkt. Nun wenden sich die traditionsreichen Aktionäre dem neuen Zeitalter zu: Zum ersten Mal wird ein Gemälde, das komplett von einem KI-gesteuerten Roboter geschaffen wurde, versteigert. Der Roboter Ai-Da, mit dem Aussehen einer menschlichen Künstlerin inklusive Latzhose und schwarzen Haaren als Bob geschnitten, wurde als âultrarealistische humanoide Roboterkünstlerinâ 2019 von Forschern an der Universität Oxford in GroÃbritannien gebaut und nach der britischen Mathematikerin Ada Lovelace benannt. [Der Roboter Ai-Da mit dem Gemälde vom britischen Mathematiker Alan Turing (rechts)]
Der Roboter Ai-Da mit dem Gemälde vom britischen Mathematiker Alan Turing (rechts) © X / QuibellPaul Ai-Da kann sprechen und malt Motive, die sie mit ihren Kamera-Augen wahrnehmen kann, aus ihrem Gedächtnis. Das Motiv, das nun bei Sothebyâs unter den Hammer kommt, zeigt den britischen Mathematiker Alan Turing. Er hat den Turing-Test entwickelt, der feststellen soll, ob ein Computer wie ein Mensch denken und sich dann sogar als solcher ausgeben kann. Der Titel des Bildes ist daher treffend gewählt: âAI Godâ, also übersetzt: âKI-Gottâ. Die Frage, die sich hier stellt, ist die folgende: Ist das noch Kunst, oder schon Realität? Ich wünsche Ihnen einen inspirierten Start in den neuen Tag. Bleiben wir einander gewogen. Herzlichst grüÃt Sie, Ihr [Signatur Gabor Steingart]
Gabor Steingart
Herausgeber The Pioneer Redaktion Lukas Herrmann (Leitung) und Nico Giese. AuÃerdem mitgewirkt haben heute Daniel Bayer und Michael Bassewitz. Grafiken Rebecca Habtemariam (Daten), Aaron Wolf (Titelbild) Pioneer Briefing teilen, Dankeschön erhalten.
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